Du hast vielleicht schon davon gehört: Manche Menschen gießen kalten Kaffee auf ihre Kopfhaut, andere massieren sich Schwarztee ein. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber was, wenn hinter der Idee tatsächlich mehr steckt als nur ein Trend?
Koffein wird in medizinischen Haarwuchsmitteln eingesetzt – doch kann man auch einfach Kaffee oder Tee aus der Küche benutzen? Und was sagt die Wissenschaft dazu?
Koffein & Haare – was steckt dahinter?
Koffein ist nicht nur ein Wachmacher im Kopf, sondern auch ein potenzieller Stimulator für Haarwurzeln. In Studien wurde gezeigt, dass Koffein das Haarfollikel-Wachstum fördern kann, indem es die Wirkung des Hormons DHT (Dihydrotestosteron) hemmt – ein Hauptverursacher für erblich bedingten Haarausfall bei Männern und Frauen.
➡ Koffein kann die Haarwurzeln aktivieren
➡ Es verlängert die Wachstumsphase (Anagenphase)
➡ Die Haare können dichter und kräftiger wachsen
Kaffee direkt auf die Kopfhaut – bringt das was?
Im Internet kursieren DIY-Rezepte wie:
- kalter Espresso als Kopfhaut-Tonikum
- Kaffeepulver gemischt mit Olivenöl als Kopfhautpeeling
- Schwarztee als beruhigende Spülung gegen Juckreiz
Das klingt natürlich. Und günstig. Aber:
Die Koffeinmenge in aufgebrühtem Kaffee ist zu gering, um die Haarwurzel effektiv zu erreichen.
Außerdem kann Kaffee die Kopfhaut reizend und austrocknend wirken, vor allem bei häufiger Anwendung.
🔎 Wirkung = minimal
🧴 Risiko für Irritation = realistisch
☕ Farbeffekt: Bei blondiertem Haar kann Kaffee sogar färben
Und was ist mit schwarzem Tee?
Schwarztee enthält ebenfalls Koffein und Gerbstoffe – diese können die Kopfhaut beruhigen, aber auch austrocknendwirken. Manche verwenden Schwarztee-Spülungen, um die Kopfhaut zu klären oder dunkler zu färben. Aber als Haarwuchsmittel? Leider fehlt der Beleg.
Besser: Koffein in der richtigen Form – z. B. als Shampoo
Wenn du wirklich etwas gegen Haarausfall tun willst, brauchst du eine wirksame Konzentration in einer geeigneten Darreichungsform – z. B. einem Koffein-Shampoo.
Dort ist das Koffein meist so formuliert, dass es binnen 2 Minuten in die Kopfhaut eindringen kann – deutlich effizienter als jeder DIY-Trick.
Fazit: Kaffee auf dem Kopf? Eher nicht. Aber Koffein ja.
Kaffee oder Tee als Hausmittel klingen spannend – doch die Wirkung ist begrenzt. Wer ernsthaft etwas gegen Haarausfall unternehmen will, setzt besser auf koffeinhaltige Haarpflegeprodukte, die gezielt, hautfreundlich und nachgewiesen wirksam sind.