Haarausfall

Pille abgesetzt – Haarausfall als Folge?

Pille abgesetzt – Haarausfall als Folge

Warum beeinflusst die Antibabypille das Haarwachstum?

Die Antibabypille enthält synthetische Hormone, die den natürlichen Hormonhaushalt regulieren. Viele Pillen enthalten eine Kombination aus Östrogen und Gestagen, die nicht nur eine Schwangerschaft verhindern, sondern auch Einfluss auf Haut, Haar und den gesamten Stoffwechsel haben.

Während der Einnahme der Pille werden hormonelle Schwankungen unterdrückt, was dazu führt, dass:

  • Der Östrogenspiegel konstant hoch bleibt, was das Haarwachstum fördert.
  • Androgene (männliche Hormone) unterdrückt werden, die in hoher Konzentration Haarausfall verursachen können.

Einige Frauen berichten sogar von vollerem und gesünderem Haar während der Einnahme der Pille, da Östrogen das Haar in der Wachstumsphase hält.

Doch was passiert, wenn die Pille abgesetzt wird?


Warum kommt es nach dem Absetzen der Pille zu Haarausfall?

1. Hormonelle Umstellung

Nach dem Absetzen der Pille sinkt der Östrogenspiegel abrupt ab. Dadurch verändert sich das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Androgenen.

  • Die Haare, die durch das künstlich erhöhte Östrogen länger in der Wachstumsphase geblieben sind, treten nun gleichzeitig in die Ruhephase ein und fallen verstärkt aus (telogenes Effluvium).
  • Bei Frauen, die genetisch empfindlich auf Androgene reagieren, kann ein Anstieg dieser Hormone dazu führen, dass sich die Haarfollikel verkleinern und das Haar dünner wird (androgenetische Alopezie).

2. Verzögerter Haarausfall (Post-Pill-Effluvium)

Typischerweise tritt Haarausfall nicht sofort nach dem Absetzen der Pille auf, sondern erst drei bis sechs Monate später. Dies liegt daran, dass sich der Haarwachstumszyklus erst neu einstellen muss.

3. Androgenempfindlichkeit

Einige Frauen haben eine genetische Veranlagung zur androgenetischen Alopezie (hormonell bedingtem Haarausfall). Während der Pilleneinnahme werden Androgene blockiert, doch nach dem Absetzen kann deren Wirkung auf die Haarfollikel stärker ausfallen, was zu dünnerem Haar und verstärktem Haarausfall führt.

4. Nährstoffmangel durch die Pille

  • Die Pille kann die Aufnahme von Zink, Magnesium, Vitamin B6 und Eisen hemmen.
  • Diese Nährstoffe sind essenziell für gesundes Haarwachstum.
  • Ein Mangel kann die Regeneration der Haarfollikel erschweren.

Wie lange dauert der Haarausfall nach dem Absetzen der Pille?

Der Körper braucht Zeit, um sich hormonell wieder einzupendeln. In den meisten Fällen dauert die Phase des verstärkten Haarausfalls drei bis sechs Monate, in einigen Fällen aber auch bis zu einem Jahr.

Die Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie lange die Pille eingenommen wurde.
  • Ob eine genetische Veranlagung für hormonellen Haarausfall besteht.
  • Ob der Körper ausreichend Nährstoffe zur Verfügung hat, um die Haarfollikel zu regenerieren.

Welche Pillensorten erhöhen das Risiko für Haarausfall nach dem Absetzen?

Nicht jede Pille beeinflusst das Haarwachstum auf dieselbe Weise.
Einige enthalten Gestagene mit antiandrogener Wirkung, die während der Einnahme das Haar schützen, aber nach dem Absetzen einen stärkeren hormonellen Rückfall verursachen können. Diese Präparate reduzieren Androgene besonders stark. Dadurch kann das Haar während der Einnahme dichter erscheinen, der hormonelle Umbruch nach dem Absetzen aber umso stärker sein.


Was kann man gegen Haarausfall nach dem Absetzen der Pille tun?

1. Hormonhaushalt stabilisieren

  • Ein sanfter Übergang kann helfen, z. B. durch eine schrittweise Umstellung mit einer niedriger dosierten Pille oder pflanzlichen Alternativen.
  • Zyklusregulierende Pflanzen wie Mönchspfeffer können helfen, das hormonelle Gleichgewicht schneller wiederherzustellen.

2. Ernährung gezielt anpassen

  • Eisen, Zink, Biotin und Omega-3-Fettsäuren unterstützen das Haarwachstum.
  • Proteine und Aminosäuren sind essenziell für die Keratinbildung.
  • Vitamin D kann helfen, hormonelle Schwankungen auszugleichen.

3. Kopfhautpflege und Wachstumsförderung

  • Koffein-Shampoos oder Rosmarinöl können die Durchblutung der Kopfhaut anregen.
  • Minoxidil kann helfen, den Haarausfall zu verlangsamen und das Wachstum zu reaktivieren.
  • Milde Kopfhautmassagen verbessern die Nährstoffversorgung der Haarwurzeln.

4. Stress reduzieren

  • Stress kann hormonelle Dysbalancen verstärken und den Haarausfall verschlimmern.
  • Yoga, Meditation oder regelmäßige Bewegung können helfen, den Cortisolspiegel zu senken.

5. Ärztliche Untersuchung bei langanhaltendem Haarausfall

  • Wenn der Haarausfall länger als sechs Monate anhält, kann eine Blutanalyse sinnvoll sein.
  • Besonders Eisen, Ferritin, Vitamin D, Zink und Schilddrüsenhormone sollten überprüft werden.

Haarausfall nach dem Absetzen der Pille ist häufig, aber oft vorübergehend

Hormonelle Schwankungen nach dem Absetzen der Pille können dazu führen, dass vermehrt Haare ausfallen. Meist handelt es sich um einen vorübergehenden, hormonell bedingten Haarausfall, der sich nach einigen Monaten von selbst reguliert.

Wer hormonell empfindlich auf Androgene reagiert oder genetisch zu Haarausfall neigt, kann jedoch langfristig betroffen sein. Eine gezielte Ernährung, Kopfhautpflege und Stressreduktion können helfen, das Haarwachstum schneller zu stabilisieren.

Bei starkem oder langanhaltendem Haarausfall ist es ratsam, eine ärztliche Abklärung in Betracht zu ziehen, um mögliche Mängel oder hormonelle Störungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

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